Kontext und Ziele
der Konferenz
Die territoriale Zukunftsforschung als Regierungswerkzeug setzt sich
in der europäischen Union und weltweit immer mehr durch. Wallonien und
seine Regierung haben sich diesem Ansatz nicht verschlossen.
Es hat sich folglich ein entsprechender Konsens abgezeichnet, nach
dem Zukunftsforschung gefasst wird als "einspezifischerAnsatz, der
generell auf interdisziplinäre Weise und in Netzwerkform realisiert
wird und der es ermöglicht, Entwicklungstendenzen ausfindig zu machen,
Kontinuitäten, Brüche und Verzweigungen der Variablen (Akteure und
Faktoren) des Umfelds festzustellen sowie eine breite Auswahl an
potentiellen Zukunftsgestaltungen zu bestimmen. Sie ermöglicht somit
die Ausarbeitung kohärenter Strategien und eine Erhöhung der Qualität
der zu treffenden Entscheidungen. Sie ist eine der für proaktives
Handeln notwendigeMethode, eine Einstellung, durch die Ereignisse
antizipierbar werden, durch Handeln in Richtung erwünschter
Veränderungen möglich wird, und durch die neue Handlungsmöglichkeiten
erst wahrgenommen werden können"
[1].
Als tragender und motivierender Akteur des wallonischen Hoheitsgebiets
ist sich die wallonische Regierung der Bedeutung der strukturierten
Verknüpfung eines Zukunftsforschungsansatzes mit den verschiedenen
Parteien bewusst. Gemeint sind die Parteien, die
Schlüsselfunktioneneinnehmen, das heißt der Forschungsbereich, die
sozioökonomischen Akteure, die Unternehmen und die Bürgergesellschaft.
Die diesbezüglich gemachten unterschiedlichen
europäischen Erfahrungen stellen zudem so viele Materialien und
Arbeitsmethoden dar, dass Wallonien die bestmöglichen unter ihnen
bewerten muss, vor allem im Rahmen seiner Strategie der überregionalen
Zusammenarbeit.
In eben diesem Kontext hat die wallonische Regierung dem Zentrum für
Zukunftsforschung des Instituts Jules-Destrée die Organisation einer
Arbeitstagung anvertraut, bei der europäische Erfahrungen ausgetauscht
werden, ausgehend von verschiedenen Betrachtungsweisen hinsichtlich
der territorialen Relevanz der Zukunftsforschung für eine regionale
strategische Steuerung. Methodologische Herangehensweisen und Fälle
aus der Praxis werden die zentralen Pfeiler der Begegnung bilden.
[1]
Charta der
Wallonischen Gesellschaft für
'Evaluation und Zukunftsforschung,
angenommen anlässlich der Generalversammlung vom 29. April 2000 in Namur
.