
Neue veröffentlichung :

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Allgemeiner Rahmen und konkrete Zielsetzung der Tagung |
Im
Jahr 2002 hat die Abteilung Forschung des belgischen Institut
Jules-Destrée mit Sitz in Charleroi und Namur ein neues
Forschungsprojekt in Angriff genommen und zwar die Geschichte
der Wirtschaft Walloniens von der Industriellen Revolution bis
zum späten 20. Jahrhundert unter Berücksichtigung neuer Quellen
und neuer Forschungsansätze. Im Vorfeld sind zahlreiche
Spezialisten wallonischer, belgischer und europäischer
Universitäten konsultiert worden. Ausserdem ist die
Vorbereitungsphase materiell von der Generaldirektion für
Technologie, Forschung und Energie des Ministeriums der Region
Wallonien unterstützt worden.
Dem Projekt liegt der Gedanke zugrunde, dass eine dynamische
Langzeitanalyse der wallonischen Wirtschaft es erlauben könnte,
die vielfältigen Mechanismen besser zu verstehen, die dazu
geführt haben, dass die frühere industrielle Pionierregion
Wallonien spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg mit den
bekannten Anpassungs- und Umstellungsproblemen zu kämpfen hat,
die bislang nur teilweise haben behoben werden können. Es geht
somit darum, die diversen Prozesse der Beschleunigung und der
Verlangsamung von Innovation, Produktion und Markterschliessung
zu beleuchten.
Die am 25. März 2003 stattfindende Tagung hat zum Ziel, die
konzeptuellen, heuristischen und methodologischen Grundlagen des
genannten Projektes auf interdisziplinärer und länder- bzw.
regionen-vergleichender Basis zu konsolidieren. Deshalb wurden
eine Reihe von Historikern, Wirtschaft-swissenschaftlern und
Soziologen eingeladen, die sich mit den europäischen Regionen im
allgemeinen und mit der wallonischen Region im besonderen
befasst haben. Die Tagung ist als Workshop angelegt, d.h. als
ein Ort gemeinsamer, komplementärer Reflexion und Diskussion auf
universitärem Niveau.
Um sowohl dem
Projekt, als auch der Diskussion der Tagung eine präzisere
Richtung zu geben, wird hier vorgeschlagen, die künftigen
Forschungsbemühungen auf die Felder Innovation und Know-how
sowie ergänzend auf an Innovation und Know-how gebundene
Leistung zu konzentrieren. Der vorgeschlagene thematische Ansatz
lässt sich gewissermassen als Versuch verstehen, die wallonische
Wirtschaft, ihre strukturelle Entwicklung und ihr Funktionieren
als Prozess des Übergangs in Richtung der Wissens- und
Informationsgesellschaft zu analysieren. |

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Programm der
Tagung des 25. März 2003 |

1 |
Aktualität der Wirtschaftsgeschichte und der rückschauenden
Analyse in Wallonien Jean-Marie
Duvosquel, Historiker und Präsident des Institut
Jules-Destrée |

2 |
Innovation, Know-how und Leistung: drei Anliegen regionaler
Politik Serge Kubla,
Vize-Präsident der Wallonischen Regierung und Minister für
Wirtschaft, Mittelständische Unternehmen, Forschung und
Technologie |

3 |
Erste
Gesprächsrunde:
Zur Bedeutung von Innovation und Know-how im Rahmen der regionalen
Wirtschaftsgeschichte
Gesprächsleitung: Charles Barthel, Historiker und Direktor
des Centre d’Etudes et de Recherches européennes Robert Schuman
(Luxemburg)
Einleitendes Referat: Toni Pierenkemper, Historiker und
Professor am Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der
Universität zu Köln
Diskussionsteilnehmer:
– Paul-Marie Boulanger, Soziologe und Leiter des
Institut pour un développement durable (Ottignies),
– Isabelle Cassiers, Chercheur qualifié FNRS und Professor
für Wirtschaft am Institut de Recherches économiques et
sociales (IRES) der Université catholique de Louvain,
– Jean Gadisseur, Wirtschaftshistoriker und Professor an
der Université de Liège,
– Giuseppe Pagano, Professor für Wirtschaft an der
Université de Mons-Hainaut,
– Alfred Reckendrees, Historiker am Seminar für
Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität zu Köln |

4 |
Zweite
Gesprächsrunde:
Innovation, Know-how, Leistung – die Frage der Quellen
Gesprächsleitung: Robert Halleux, Historiker,
Professor an der Université de Liège und Direktor des Centre
d’Histoire des Sciences et des Techniques (Lüttich)
Einleitendes Referat: Denis Woronoff, Historiker, Professor
em. der Université Paris-I Panthéon-Sorbonne
Gesprächsteilnehmer:
– Jean-Louis Delaet, Historiker und Direktor des Site du
Bois du Cazier (Charleroi),
– Michel Dorban, Historiker und Professor für Geschichte an
der Université catholique de Louvain,
– Jean-Jacques Heirwegh, Histoirker, Professor für
Geschichte und Direktor des Centre d’Histoire économique et
sociale an der Université Libre de Bruxelles,
– Hans Verhoosel, Historiker und Attaché scientifique an
den Archives Générales du Royaume (Brüssel),
– Frank Zschaler, Wirtschaftshistoriker am Lehrstuhl für
Wirtschafts-und Sozialgeschichte der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt |

5 |
Dritte Gesprächsrunde: Mögliche Themen und Methoden einer
Wirtschaftsgeschichte Walloniens und der europäischen Regionen
Gesprächsleitung: Michel Dumoulin, Historiker,
Professor für Geschichte und Präsident des Institut d’Etudes
européennes – Pôle européen Jean Monnet an der Université
catholique de Louvain
Einleitendes Referat: Sven Steffens, Historiker und
Conseiller Pôle Recherche für den Bereich Wirtschafts- und
Sozialgeschichte der europäischen Regionen am
Institut Jules-Destrée
Gesprächsteilnehmer:
– Gérard Gayot, Historiker, Professor für Geschichte an der
Université Lille-III und Direktor des Institut
Fédératif de Recherche sur les Économies et les Sociétés
Industrielles (IFRÉSI-CNRS,
Lille),
– Peter Scholliers, Historiker, Chercheur qualifié FNRS und
Professor für Geschichte an der Vrije Universiteit Brussel,
– Paul Servais, Historiker und Professor für
Wirtschafts-und Sozialgeschichte an der Université catholique de
Louvain,
– Christian Vandermotten, Geograph und Professor für
Geographie an der Université Libre de Bruxelles |

6 |
Auf dem Weg zu einer Wirtschaftsgeschichte Walloniens im
europäischen Kontext?
Philippe Destatte, Historiker und
Direktor des Institut Jules-Destrée |
Simultanübersetzung Französisch-Deutsch
Traduction simultanée en français et en
allemand

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